Teil 1 1909 - 1945
Die Gründung des Vereins wurde gemeinsam von Geflügel - und Kaninchenzüchtern
vorgenommen. Die Gründungsversammlung fand am 20.02.1909 im Gasthaus
Erbgericht in Erdmannsdorf statt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Richard Fischer
gewählt. Als Versammlungslokal wurde das Gasthaus Erbgericht bestimmt. Der erste
Vorstand bestand aus 12 Zuchtfreunden. Die Aufnahmegebühr betrug 1.- M, der
monatliche Beitrag 0,20 M.
1911 hatte der Verein schon 50 Mitglieder und richtete die erste Ausstellung aus.
Ausgestellt wurden : 139 Kaninchen; 31 Tauben und 3x Großgeflügel. Die
Versammlungen wurden, wie heute noch üblich, monatlich durchgeführt,
zum Jahresende wurde eine Generalversammlung einberufen.
Vorstandssitzungen fanden vor wichtigen Entscheidungen des Vereins,
vor Ausstellungen und der Generalversammlung statt. Sie wurden
abwechseln in den 6 Gasthäusern von Erdmannsdorf die es damals im
Dorf gab, abgehalten.
1913 fand die letzte Ausstellung vor den 1. Weltkrieg im Erbgericht statt.
6 Jahre war an Vereinsleben oder Ausstellungen nicht zu denken.
1923 fand die erste Tierbesprechung im Verein statt. Es wurden Züchter
bestimmt, die zur Versammlung ein Tier mitbringen mussten.
Zuchtrichter war der Zuchtfreund Oskar Schwarz, der
wertvolle Hinweise für die Züchter gab. Tiere die weit vom
Standard abwischen, wurden sofort mit Einverständnis des
Züchters geschlachtet .
1924 wurde die erste Ausstellung nach dem Krieg in
Erdmannsdorf organisiert. Es war eine Ausstellung ohne
Standgeld, eine Auswirkung der Weltwirtschaftskrise. Es
wurden Ehrenpreise von einer halben Milliarde vergeben.
Der Kassenstand betrug zur Generalversammlung 1924
323 Milliarden; 813 Millionen; 654 Tausend; 622 Mark
und 27 Pfg.
1927 wurde die Tätowierung eingeführt. Der erste Tätowiermeister
war Oskar Schwarz, der gleichzeitig der Erfinder
und Hersteller der Tätozange war. Bis in die sechziger
Jahre wurde sie von seinen Sohn Walter Schwarz, der
auch aktives Mitglied im Verein war hergestellt. Bis 1939
konnte der Verein sehr erfolgreich arbeiten. Mit Beginn
des 2. Weltkrieges mit seinen verheerenden Folgen war
das Vereinsleben stark eingeschränkt.
1940 waren von den 12 Vorstandsmitgliedern nur noch einer im
Verein tätig. Alles war auf Krieg abgestimmt, auch
die Rassen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.
Im Vordergrund standen die Wirtschaftsrassen, kleine
Rassen und die Zeichnungstiere waren nicht erwünscht.
1945 kam das Ende des 2. Weltkrieges, zerbombte Städte und
Dörfer und der Ruin vieler Zuchten war das Ergebnis
des tausendjährigen Reiches.